Blautopf in Blaubeuren
Pegel Blautopf/ Blaubeuren: 26 cm; 1,056 m³/s Der Blautopf ist die größte Karstquelle der Schwäbischen Alb und zugleich Ursprung der Blau. Er bezieht sein Wasser aus einem ca. 165 km² großen Einzugsgebiet. Die Urdonau, die aus dem schweizer Raum kam und noch das Wasser des später von der Donau abgetrennten Rheins mitführte, floß durch das Gebiet südlich der heutigen Schwäbischen Alb. Durch die Anhebung der Albtafel grub sich die Donau in den Kalksteinboden ein und bildete Täler mit zahlreichen Flußschlingen. Vor allem im Bereich zwischen Ehingen und Ulm hat die Urdonau mehrere solcher Schlingen herausgearbeitet. In der Mitte der Flußschlingen entstanden sogenannte Umlaufberge, wie sie bei Schelklingen und Allmendingen zu sehen sind. Im Talkessel Blaubeuren liegt der Rucken, ein nicht ganz vollendeter Umlaufberg.
Die durch die Donau selbst hervorgerufene Aufschüttung der Täler und die weitere Anhebung der Schwäbischen Alb führte vor ca. 120000 Jahren dazu, daß die Urdonau ihr seitheriges Tal zwischen Ehingen und Ulm verließ.
Im Gebirge um den Blautopf herum befindet sich ein weitverzweigtes Höhlensystem, in dem große Wassermassen gesammelt werden und am Blautopf an die Oberfläche drängen. Dieses Höhlensystem ist von der Urdonau angeschnitten und der Ausgang teilweise durch Flußschotter wieder verschüttet worden. Trotzdem haben sich die Wassermassen einen Weg an die Oberfläche gebahnt. Durch den Wasserdruck ist ein trichterförmiger Quelltopf entstanden, der eine Tiefe bis 21 m erreicht.
Das Wasser hat im Sommer und Winter die gleiche Temperatur von ca. 9 °C und stammt aus einem Einzugsgebiet von etwa 150 bis 160 km².
Die Wasserschüttung reicht von 310 l/s bis zu 32000 l/s. Bei Regenfällen und Schneeschmelzen steigt die Schüttung des Blautopfs stark an.
Das Wasser braucht nur wenige Tage von der Albhochfläche bis zu seinem Austritt am Blautopf. In Rissen, Spalten, Röhren und unterirdischen Seen sammelt sich das Sickerwasser der Albhochfläche im Berginnern und wird unter dem hydrostatischen Druck des Gewichts am Südrand der Schwäbischen Alb herausgepreßt.
Die Farbe des Blautopfes macht seinem Namen nicht immer Ehre. Nach längeren Regenpausen zeigt er ein intensives Blau. Nach Niederschlägen und in der Schneeschmelze ist das Blautopfwasser grünlich oder sogar schmutzig braun entsprechend der Farbe der mitgeführten Schmutzteilchen aus dem unterirdischen Höhlensystem. Das reine Blau ergibt sich zum einen aus der Eigenfarbe des Wassers, die wegen der großen Tiefe und der Klarheit des Wassers (Sichttiefe 20 m) in Erscheinung treten kann. Die einfallenden Sonnenstrahlen werden bis auf die blauen Strahlen fast völlig verschluckt.
Das Innere der Blautopfhöhle ist nicht vollständig erforscht. Es werden auch heute noch Tauchgänge mit dem Ziel der weiteren Erforschung des Blautopfinneren vorgenommen. Bis heute kennt man des Höhlensystem bis zu einer Tiefe von 1250 m.
Erst im Jahr 1718 wurde die erste Tiefenmessung vorgenommen. Vorher galt der Blautopf als unergründlich. Am 7. Dezember 1957 ist der erste Taucher zum Grund des Blautopfes vorgedrungen.
Viele Maler und Dichter haben den Blautopf festgehalten und beschrieben. Eduard Mörike hat das Kernstück seines Stuttgarter Hutzelmännle, die Historie von der schönen Lau, am und um den Blautopf angesiedelt. Dieser Sagenfigur ist am Blautopf ein Denkmal gesetzt worden.